Arthrose - unheilbar?

Erschienen am Freitag, 17. Mai 2024 im Allschwiler Wochenblatt
Autorin: Lea van der Merwe

Anlaufschmerzen, unbequemes Sitzen oder Mühe beim Aufstehen sind erste Anzeichen einer Arthrose. Die Arthrose ist die am weitesten verbreitete Gelenkerkrankung und wurde lange als irreversibel angesehen.
Eine Studie aus den Niederlanden von Mastbergen et al. (2011) hat unter Studienbedingungen gezeigt, dass der Körper Knorpelschäden wiederaufbauen kann, wenn Knorpel nicht permanent abgerieben wird. Dies gibt Hoffnung, denn ein Grossteil der über 65-Jährigen leidet an Arthrose. Die Ursachen für die Erkrankung sind vielseitig – zurückliegende Gelenktraumata oder mechanische Überlastung sind mögliche Auslöser. Vieles deutet aber daraufhin, dass die heutige Bewegungsarmut einer der Hauptauslöser für Arthrose ist.

Bis die neuen Studien effektive Therapieformen in der Praxis ergeben, ist Prävention das beste Mittel gegen Arthrose. Eine Forschergruppe aus Chicago um Alison Chang et al. (2020) hat eine Studie veröffentlicht, bei der in 10 Jahren über 1’200 ältere Menschen mit erhöhtem Knie Arthrose-Risiko begleitet wurden. Die Forscher haben die Teilnehmer in vier Gruppen unterteilt: Gelegenheitssportler, aktive Sportler, Athleten und Nichtsportler. 13 % aller Teilnehmer haben im Studienzeitraum eine Arthrose entwickelt. Die Resultate haben gezeigt, dass die aktiven Sportler und Gelegenheitssportler ein unterdurchschnittliches Risiko für Arthrose hatten, und Nichtsportler ein erhöhtes Risiko für Arthrose hatten. Daraus lässt sich schliessen, dass zur Vorbeugung von Kniearthrose eine moderate bis intensive Belastung der Muskeln und Gelenke wirkungsvoll ist.

Was aber tun, wenn die Arthrose bereits da ist? Entgegen der Intuition sollte das Gelenk nicht geschont oder stillgehalten werden (ausser bei akuten Entzündungen). Die kontinuierliche Bewegung des Gelenks ist essenziell, um einen weiteren Knorpelabbau zu verhindern.

Dafür muss man verstehen, dass der Knorpel im Gelenk nicht durch Blut mit Nährstoffen versorgt wird, sondern ausschliesslich über die Gelenkflüssigkeit. Nur durch Bewegung des Gelenks wird die Gelenkflüssigkeit aufgenommen und der Knorpel versorgt. Zusätzlich sollten die umliegenden Muskeln gekräftigt werden. Eine starke, ausbalancierte Muskulatur entlastet das Gelenk und kann damit die Knorpelschädigung reduzieren. Dies ist relevant, um einen drohenden Gelenkersatz zu verhindern oder hinauszuzögern.
Damit lautet das Credo auch hier: bewegen, bewegen, bewegen!

 

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