Erschienen am Freitag, 26. Januar 2024 im
Allschwiler Wochenblatt
Zeitmangel ist keine Entschuldigung
Die Liste der Krankheiten, die durch Fitnesstraining verhindert werden können wird immer länger: Herz-Kreislauferkrankungen, Diabetes, Darm- und Brustkrebs, Bluthochdruck, Osteoporose, Arthrose oder auch Depressionen. Bereits Erkrankte können ebenfalls von einem Training profitieren, beispielsweise Patienten mit einer Verengung der Herzkranzgefässe. So fanden Mediziner der Universität Leipzig bei Männern mit einer stabilen „Angina Pectoris“, dass zwanzig Minuten Herz-Kreislauftraining pro Tag besser wirken als die Einsetzung eines Drahtgeflechtes, welches die Gefässe offen hält.
Doch der Schwerpunkt liegt klar auf der Prävention. Mindestens 30 Minuten pro Tag sollte man sich bewegen, am Stück oder aufgeteilt in Blöcke von mindestens 10 Minuten. Treppen statt Lift benutzen, zu Fuss gehen statt mit Tram und Auto fahren – alles ist besser als nichts.
Das Primat der Bewegung spiegelt sich auch in der Lebensmittelpyramide der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung wider, die neben Tipps zur Ernährung neu auch die Aufforderung für mehr Bewegung enthält. Auch die Ernährungswissenschafter sind zum Schluss gekommen, dass ohne Bewegung die besten Ernährungstipps nur halb so viel wert sind. Der Nutzen von Bewegung und vor allem von gezieltem Training ist so eindeutig, dass Zeitmangel wirklich keine Entschuldigung sein dürfte, vor allem in einer Gesellschaft wie der unsrigen, in welcher so viel Zeit aufgewendet wird fürs Handy oder zum Fernsehen.
Seltsam ist, dass Zeitmangel trotzdem der häufigste Grund ist, der angegeben wird, wieso jemand nicht trainieren möchte respektive kann. Für mich ist es jedoch eindeutig eine Frage vom richtigen Setzen von Prioritäten und von Verantwortung übernehmen für seine eigene Gesundheit.
Man sollte Sorge tragen zu seinem höchsten Gut – der Gesundheit – und da kann und dürfte Zeitmangel keine Entschuldigung sein.